Vetosteo

Veterinär-Osteopathische (Tierosteopathie) Fachausbildung für Pferde und Kleintiere


Beginn:      25.05.2024, 10:00 - 17:00 Uhr

Dauer:        12 Monate

Gebühr:     3.400,00 €

Status:       noch 2 Plätze frei


Dozent:      TMFA Daniela Balzer

Dozent:      TMFA Martina Görlich

Dozent:      Nikolas Baier

Seminarvorstellung:


Osteopathie ist ein Zweig der medizinischen Wissenschaften. Osteopathische Medizin gründet sich auf die philosophischen Prinzipien von Dr. A.T. Still. Sie verbindet diese mit den allgemein anerkannten Standards der Medizin. Sie betont die wechselseitige Beziehung zwischen Struktur und Funktion des Körpers und unterstützt die Fähigkeit des Organismus, selbstheilende Ressourcen zur Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit einzusetzen. Osteopathische Tiermedizin ergänzt und erweitert das etablierte Medizinsystem im Kontext einer integrierten Patientenversorgung. Osteopathische Veterinärmedizin (OVM) beinhaltet insbesondere eine umfassende, manuelle Untersuchung, Diagnostik, Therapie und Prävention von Funktionsstörungen (Dysfunktionen) im muskuloskelettalen System (parietal), den Organen (viszeral) und dem peripheren und zentralen Nervensystem (kranio-sakral). Dysfunktionen finden sich in allen Regionen des Körpers und betreffen verschiedene, medizinische Fachgebiete.

 

Osteopathische Tierärzte und Therapeuten kombinieren die Anwendung der üblichen, medizinischen Diagnostik und Therapie mit der osteopathischen Diagnose und Therapie bei der Betreuung ihrer Patienten. OVM ist daher integrative Tiermedizin und mit allen medizinischen Disziplinen und verschiedenen Gesundheitsberufen interdisziplinär assoziiert.

 

Die WHO hat 2010 empfohlen, Osteopathie als eine geprüfte Methode in die klassische Medizin zu integrieren. Die WHO gab Eckdaten für Ausbildungsinhalte, die wir in unserem gesamten Curriculum erfüllen.

 

Die osteopathisch arbeitenden Therapeuten behandeln mit den Händen. Sie erkennen und therapieren Funktionsstörungen im Körper und behandeln nicht Symptome eines körperlichen Leidens, sondern beheben dessen Ursache. Es gilt, das gestörte Gleichgewicht auf der Körperebene wiederherzustellen, die Mobilität und die Gewebsbeschaffenheit positiv zu beeinflussen und so letztlich die Gesundheit des Tieres zu fördern und Schmerzen zu lindern.

 

Der Grundgedanke ist, dass Bewegungsapparat, Schädel und Rückenmark sowie die inneren Organe als Systeme zusammenhängen. Sie sind durch feine Gewebenetze, die Faszien, verbunden. Aus osteopathischer Sicht brauchen die verschiedenen Strukturen des Körpers wie Muskeln, Knochen, Nerven, Organe, Liquorräume, Blut- und Lymphgefäße und auch die Faszien untereinander freie Beweglichkeit. Gibt es Blockaden in diesen Strukturen, kommt es zunächst zu Gewebespannungen und darauffolgend zu Funktionsstörungen. Die Summe dieser Fehlfunktionen kann der Organismus aus Sicht der Osteopathie nicht mehr kompensieren. Mit sanften Griffen und Techniken sollen auftretende Blockaden in diesen Verbindungen gelöst und dem Körper die notwendigen Impulse gegeben werden, um die Selbstheilungskräfte in Gang zu setzen.

 

Die Behandlung hat einerseits eine therapierende, andererseits eine vorbeugende Wirkung, das heißt, die Wiederherstellung der Funktion bewahrt die Struktur vor Schäden.

 

Sie werden von Beginn an so an die Patienten herangeführt, dass Ihnen ein präzises und äußerst hilfreiches, diagnostisches und therapeutisches Werkzeug für Ihre tägliche Praxis zur Verfügung steht. Sie erlernen alle grundlegenden, osteopathischen Techniken und können diese in der Praxis anwenden. Sie erhalten eine solide Basis, die eigenen Hände weiter zu extrem feinfühligen Instrumenten zu schulen.

 

Am Ende der Ausbildung können Sie selbstständig Diagnosen sowie einen Therapie- und Behandlungsplan erstellen. Sie besitzen ein fundiertes Verständnis der Zusammenhänge und Wirkprinzipien und können die verschiedenen Symptome differenzieren. Des Weiteren sind Sie in der Lage, erkrankte Bereiche zu lokalisieren und beherrschen die dazu notwendigen osteopathischen Techniken. Sie sind vertraut mit den Grundlagen und können individueller auf verschiedene Behandlungskonzepte für verschiedene Tierpatienten und Krankheitsbilder eingehen.

 

Praktisches Arbeiten an den Tieren (eigene Tiere / Gasthunde / Pferde am Lehrhof) findet ab dem zweiten Wochenende statt – jeweils ½ Tag Theorie, ½ Tag Praxis.

 

Einzelne Themenschwerpunkte im Überblick:

 

- Anatomie

- Biomechanik

- Neurologie

- Hufkunde

- Exterieurbeurteilung und Ganganalyse

- Klinische Aspekte

- Zahnheilkunde

- Physiotherapeutische und osteotherapeutische Handgrifftechniken und Begleitmaßnahmen

- Philosophie und Grundlagen der Osteopathie

- Parietale Osteopathie

- Kranio-Sakrale Osteopathie

- Viszerale Osteopathie

- Fasziale Osteopathie

- Energetische Techniken

- Physikalische Therapie

- Sattelkunde

- Gebisse und Zäumungen

- Reit- und Trainingslehre

- Ethologie

 

Jeder Teilnehmer erhält ein umfangreiches Skript mit allen besprochenen Themen und Inhalten zur Vorbereitung auf die Seminare und als Nachschlagewerk für die spätere Tätigkeit als Therapeut.

 

Zertifizierung:

 

Die Ausbildung endet mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung. Nach erfolgreichem Bestehen erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat, welches die Teilnahme sowie die Dauer der Ausbildung bestätigt.

Ausbildungsgliederung:


Die Ausbildung zum Veterinär-Osteopath gliedert sich in 12 Module.


Modul 1:   Anatomie Bewegungsapparat Hund/Pferd


Knochen, Gelenke

Sehnen, Bänder

Muskeln

Nerven


Anatomie Organe, Physiologie / Pathologie

Thorax

Lunge und Herz

Abdomen

Magen, Milz, Gallenblase, Leber, Dünndarm, Dickdarm, Uterus, Blase


Zahnformel, Zahnfehlstellungen bzw. dentoalveoläre Abweichungen

 


Modul 2:   Einführung in die Biomechanik


Physiologie Bewegungsapparat

Pathologie Bewegungsapparat


Exterieur Analyse, Gangbildanalyse in Theorie und Praxis am Hund und am Pferd


Einfluss des Reiters auf die Biomechanik

 

Einfluss von Geschirr, Halsband und sonstigen Hilfsmitteln auf die Biomechanik des Hundes 


 

Modul 3:   Wiederholung

 

Muskeln

Sehnen

Nerven               

Knochen/Gelenke

Organe

 

Zahnformel, Zahnfehlstellungen bzw. dentoalveoläre Abweichungen

Neurologischer Untersuchungsgang Hund und Pferd

Einführung in die sensologische Orthopädie oder was ist eigentlich Osteopathie?

Übungen zum Erspüren mit unseren Händen

Theorie zum Erspüren und korrigieren von Abweichungen und Blockaden im Bewegungsapparat

Gelenke erspüren und ertasten von Störfeldern/Blockaden

Diaphragmen / Faszienlehre

Viszerale osteopathische Techniken, praktische Übungen (Hunde, Pferde)

Strukturelle osteopathische Techniken, praktische Übungen (Hunde, Pferde)



Modul 4:   Wiederholung


Neurologischer Untersuchungsgang Hund und Pferd

Strukturelle Techniken

Viszerale Techniken

Direkte/indirekte Techniken

 

Übungen zur sensologischen Diagnose (Auffinden von Blockaden) und Therapie

 

Fasziale Osteopathie mit Übungen

 

Grundlagen der Physiotherapie

Verschiedene Therapiemethoden

Übungen / Gasthunde


 

Modul 5:   Viszerale Osteopathie (Untersuchung und Behandlung der Organe sowie ihre umgebenden Strukturen auf Bewegungseinschränkungen)

 

Organanatomie und Motilität Hund

Übungen zum Erspüren der Organe Hund

 

Organ Anatomie und Motilität Pferd

Übungen zum Erspüren der Organe Pferd

 

Vorstellung und Herleitung der viszeralen Osteopathie

Techniken Übungen

 

Triggerpunktbehandlung

Übungen / Gasthunde



Modul 6:   Cranio-sacrale Therapie


Grundlagen der cranio-sacralen Osteopathie

Regulieren des cranio-sacralen Rhythmuses

 

Übungen zum Erspüren vom cranio-sacralen Rhythmuses

am Mensch

am Hund

am Pferd

 

Was passiert beim Handauflegen?

Ausstellung anderer sanfter Osteopathie-Techniken 


Modul 7:   Strukturelle Osteopathie

Schädel- Wirbelsäule-Schwanz

Finden der Primärläsion

 

Vorstellung der Techniken zur Lösung von Blockaden im Kopf- und Halswirbelsäulenbereich beim Hund /Pferd

 

Übungen/Praxis 



Modul 8:   Strukturelle Osteopathie


Wiederholung Schädel, Wirbelsäule, Schwanz

Extremitäten

 

Techniken zum Lösen von Blockaden im Extremitäten Bereich Hund/Pferd

 

Übungen/Praxis

 


Modul 9:   Praxis am Hund und Pferd


Fallbeispiele Ausarbeitung aus der Praxis

Gasthunde / Stall

Diagnoseaufstellung / Ausarbeitung

 


Modul 10:   Prüfungsvorbereitung


Wiederholung Anatomie Bewegungsapparat und Organe
Wiederholung osteopathische Techniken
Übungen und Praxis an Hund und Pferd

Fallbeispiele Ausarbeitung aus der Praxis



Modul 11:   Prüfungsvorbereitung


Wiederholung Anatomie Bewegungsapparat und Organe
Wiederholung osteopathische Techniken
Übungen und Praxis an Hund und Pferd

Fallbeispiele Ausarbeitung aus der Praxis

 


Modul 12:   Wiederholung

 

Prüfung


Prüfung (die Auswertung und Nachbesprechung erfolgt durch eine Tierärztin). Multiple Choice mit 50 Fragen, Besprechung der Facharbeit, Nachbesprechung, Auswertung.


Die Aushändigung des Zertifikats (tierärztlich geprüfter Tierheilpraktiker, mit Angabe der Lehreinheiten sowie durchgeführter Prüfung) erfolgt bei bestandener Wertung von 70 %. Bei Nichtbestehen bekommt jeder Teilnehmer die Chance die Prüfung in 4 Wochen zu wiederholen. Bei Nichterscheinen wird eine Teilnahmebescheinigung mit Angabe der besuchten Lehreinheiten ausgestellt.

Ausbildungsunterlagen als pdf-Datei

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